LOGBUCH EINTRAG | Lass die Vergangenheit ruhen, Seemann! | 22. Juni 2017

HOZ HOCHSEEZENTRUM INTERTATIONAL | reduce to the max | www.hoz.swiss

DAS GROSSE INTERVIEW MIT CHRISTOPH felix alexander WINTERHALTER

DIE ZEIT, ALS WIR NOCH VON BANKEN ABHÄNGIG WAREN

UND ICH NOCH EIN WENIG NAIV

Ich habe mir lange überlegt, ob ich nach 25 Jahren die wahre HOZ Geschichte veröffentlichen soll oder nicht. Wahr ist eine Geschichte dann, wenn sie Fakten richtig wiedergibt, dies zudem im richtigen Kontext und "historisch" in der richtigen Zeitenfolge ...

 

Dann gibt es noch die persönliche Wahrnehmung, persönliche Verletzungen oder die persönliche Begeisterung. Sie trüben oft die "wahre Geschichte". Auch ich habe meine persönliche Wahrnehmung.

 

Ich schreibe dies, als ich beschloss, HOZ HOCHSEEZENTRUM INTERNATIONAL nicht mehr zur grössten, sondern zur besten, nautischen Ausbildungsstätte zu formen. Und ich danke Gott, dass uns dies gelungen ist. Vielen Dank für eure vielen, wertschätzenden FEEDBACKS.

HOZ HOCHSEEZENTRUM INTERTATIONAL | Christoph Felix Alexander Winterhalter | www.hoz.swiss

GESCHICHTE PRÄGTE MEIN LEBEN

KRISEN MACHEN STARK

Es ist die Geschichte des erfolgreichsten nautischen Konzepts der Schweiz, HOZ Hochee-Zentrum, das Leiden an den Umstrukturierungen der Schweizer Banken und den Basel II Kriterien, dem sehr langen aber erfolgreichen Kampf zum Schutz von tausenden von HOZ Gästen, Mitarbeitern und Lieferanten, der Piraterie von Mitbewerbern und leider auch einigen ehemaligen HOZ Mitarbeitern, grossen Verlusten der Aktionäre und dem Happy End im Verein Schweizerische Seefahrtschule.

 

Es handelt sich hier um ein Interview mit mir selbst. Ich wähle diese Stilform, da ich wahrscheinlich der Einzige bin, der auch wissend kritische Fragen stellen kann, weil ich mich 25 Jahre lang selbstkritisch hinterfragt habe und mir dabei auch Fehler eingestehen musste.

Ich hoffe Sie schätzen das Interview, denn Sie sollen auch entscheiden, ob Sie uns vertrauen wollen, wie rund 20'000 Gäste in den letzten 25 Jahren.

Frage 1 - Was ist HOZ und wann wurde es gegründet?

HOZ ist eine Marke, ein Label und wurde 1996 gegründet. Es ist die Abkürzung von Hochseezentrum. und wurde vom afk-Atelier für Kommunikation Winterhalter & CO, der Beratungs- und Marketingfirma der Familie Winterhalter entwickelt. Es ist das verbindende Label der Segelschule Rorschach (erworben 1992), der Segelschule Zürisee (erworben 1993), der Segelschule Bielersee (erworben 1996), des Instituts für Hochseenavigation (1996) und der Hochseesegelschule Rorschach (erworben 1996)

Sämtliche Gesellschaften waren ursprünglich Einzelfirmen, die unter den Anforderungen der kreditgebenden Banken zu Aktiengesellschaften umfirmiert wurden und in einer Holding, der HOZ Holding AG, zusammengefasst wurden. Alle unterlagen einer Gruppen-Mehrwertsteuernummer, was sich später verhängnisvoll auswirkte.

Im Zuge der nötigen Umstrukturierungen wurde die Aktiengesellschaft HOZ Hochseezentrum International AG gegründet. Sie fasste alle operativ tägigen Firmen in einer Einzigen zusammen. Wir sparten Kosten unter Rettung fast sämtlicher Mitarbeiter und Kundenbeziehungen.

Ich konnte nicht ahnen, dass sich das Label HOZ so erfolgreich durchsetzte, dass alle nur noch vom *HOZ* sprechen, egal welche Rechtsform mit ihm warb. Ein grosser Erfolg.

Frage 2 - Warum wurden sämtliche Aktiengesellschaften liquidiert? Zum Teil durch Konkurs?

HOZ wurde 1996 finanziert von Schweizerischen Grossbanken. Kurz nach der Finanzierung fusionierten diese Banken, zusammen mit kleineren Banken, zu den zwei heutigen Grossbanken. HOZ, als relativ kleines Familienunternehmen, bekam die neu geschaffenen, Kredit verleihenden Einheiten und die Basel II Auflagen schmerzlich zu spüren.

Wir hätten kurz nach der Gründung von HOZ, aufgrund der neuen Richtlinien, sofort wieder aufgeben müssen. Unübertrieben wären Hunderte von HOZ Gästen und Lieferanten, wie auch über 100 HOZ Mitarbeiter zu Schaden gekommen. Die HOZ Gruppe hatte Investitionskredite zuerst bei drei grossen und einer kleineren Schweizer Bank. Die kreditführende Bank mutierte sich kurz nach der HOZ Gründung zu einer neuen Schweizerischen Grossbank, veränderte die Kreditanforderungen, übernahm in ihrem neu geschaffenen Kreditzentrum die faktische Organschaft und wollte die HOZ Gruppe übernehmen, aufspalten und dann verkaufen. Sie kündigte sämtliche Kredite kurz nach der Gründung, schluckte sämtliche Debitorengelder und machte mir den Vorschlag, "ungeschoren" davonzukommen, wenn ich meine Aktienmehrheit ohne Medienrummel abgebe. Ich wurde wütend. Kundengelder einzubehalten, Lieferanten abzuschütteln und HOZ zerschlagen, widersprach meinem Gerechtigkeitsgefühl und meinen Moralvorstellungen. Ich weigerte mich, dies zu tun. Die Grossbank kündigte sämtliche geschäftlichen und privaten Kredite und Hypotheken. Ich wurde unter Druck gesetzt.

Aufgrund der Kündigung der Kredite der ersten Bank, kündigten auch sämtliche anderen. Es war wie ein Dominospiel. Was mit den Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern geschehen sollte war klar: Sie wären die Betrogenen gewesen.

Das wollte ich nicht hinnehmen. Ich kämpfte mich über 20 Jahre lang durch die Widerlichkeiten der Umstände, die ein Auflehnen gegen Banken mit sich brachten: Liquiditätsschwierigkeiten, Rechtsstreitigkeiten und ein erschwertes, operatives Geschäft.

Meine MItarbeiter, meine Familie und auch ich litten sehr darunter. Eigentlich war es ein Kampf, den wir nicht gewinnen konnten. Wir haben auch nicht nur gewonnen, sondern auch verloren. Die Aktionäre verloren alles. Praktisch alle HOZ Gäste und Mitarbeiter wurden jedoch geschützt. Die allermeisten Lieferanten verloren kein Geld.

Frage 3 - Noch einmal - warum die Liquidationen?

Ich habe die einzelnen Aktiengesellschaften so lange aufrecht erhalten, bis es aktienrechtlich nicht mehr ging. Bis wir uns mit allen beteiligten Banken verglichen hatten, vergingen 15 Jahre. Aber wir haben uns verglichen, was uns motivierte weiter zu machen. Doch wer Unternehmer ist, weiss, dass Vergleiche mit Bankinstituten keine Liquidität bringen. Die operativen Gewinne, wurden durch Sonderleistungen, Revisions- und Rechtskosten immer wieder aufgefressen. Ein erhöhter Personalaufwand wurde uns aufgezwungen. Die Finanzierungsaufwände waren hoch.

Und dann gab es Gläubiger, die nicht warten wollten, bis wir anstelle der Banken andere Investoren gefunden haben. Die zum Teil grossen Einschüsse der Aktionäre hielten uns am Leben, leider genügte das nicht. Eine Versicherung wollte den Konkurs, das war einfacher und sie waren ja rückversichert.

So mussten wir alle Aktiengesellschaften nach und nach liquidieren. Insbesondere, weil sie durch eine Mehrwertsteuer Gruppenbesteuerung miteinander verbunden waren. Diese Mehrwertsteuer war aus heutiger Erkenntnis nicht berechtigt, sogar unnötig. Wir hatten aber kein Geld, um uns Anwälte, Treuhänder oder Revisionsgesellschaften zu leisten.

Frage 4 - Warum haben Sie trotzdem weiter gemacht?

Operativ war und ist HOZ ein Erfolg. Grossmehrheitlich lieben unsere Gäste unsere Angebote. UND - wir haben sie immer geschützt, wo es ging. Die Auffanggesellschaften erbrachten fast immer sämtliche Leistungen, die HOZ Gäste bestellt und bezahlt hatten. Natürlich wurden auch grossmehrheitlich Kreditoren und gerechtfertigte Löhne bezahlt. Leider oft mit grosser Verspätung, da wir uns die Liquidität immer erst erarbeiten mussten oder bis ein Aktionär wieder Geld zur Verfügung stellte, um "Altlasten" zu bereinigen. Wir suchten nach Investoren, die den Schutz der Altlasten akzeptierten. Die wollten aber ein "Schnäppchen" machen. Wir versuchten alles. Doch letztendlich waren wir auf uns gestellt. Unsere Haltung, dass HOZ keinen berechtigten und fairen Gläubiger hängen liess, wurde betriebswirtschaftlich belächelt. Der Markt funktioniere anders, ich sei naiv und ich solle meine Haut retten. Das taten wir nicht.

Frage 5 - Wer kam zu Schaden auf diesem ungewöhnlichen Weg?

Nach 2008 haben wir Aktionäre alles verloren. Ebenso Mitarbeiter, die der Firma geschadet haben. Das waren aber sehr wenige. Es gab und gibt Mitarbeiter, die HOZ selber auf "eigene Rechnung* führen wollten. Was diese taten, können Sie sich denken.... Unsere Mitbewerber streuten auch heftig Unwahrheiten oder Halbwahrheiten. So ist das halt heute. Ich habe immer die Kunden entscheiden lassen, wem sie vertrauen. Das tue ich auch heute. Mit Erfolg, was wiederum Neider beflügelt. Unzählige Klagen wurden erhoben und von den Gerichten zurückgewiesen oder nicht einmal auf sie eingegangen. Rufschädigung war ja die Motivation und kein Kläger hat je öffentlich gemacht, dass die Klage zu unrecht erfolgte. Logisch - leider.

Auch heute werde ich wieder bedroht. Mitbewerber versuchen den "Kassensturz" zu instrumentalisieren. Unwissend verdrehen sie die Tatsachen und spielen sich zum Retter der Branche auf. Ich denke, es ist gut, wenn meine Wahrnehmung und die Fakten hier nachzulesen sind. Ich hoffe sogar, dass der Kassensturz die ganze HOZ Geschichte recherchiert. Ich gebe gerne Auskunft. Mal sehen, wie sauber vorgegangen wird.

Frage 6 - Kamen auch Kunden zu Schaden?

Von unseren schätzungsweise 20000 Kunden in den letzten 25 Jahren kamen fast keine zu Schaden. Die Kunden hielten uns die Treue und bewunderten unseren Einsatz. Das grenzte an ein Wunder und motivierte uns.

Es gab und gibt einige wenige Kunden, wie in jeder nautischen Unternehmung, die mit einem Törn oder einer Segel- und Motorbootstunde nicht zufrieden waren und Geld zurück verlangten. Wenn diese durch Betreibung der Gesellschaft HOZ geschadet haben, konnte ich nicht mehr helfen. Auch ungerechtfertigte Forderungen erfüllten wir nicht.

Frage 7 - Was waren und sind Ihre grössten Fehlentscheidungen?

In der Phase der Gründung von HOZ vertraute ich Banken, ohne zu ahnen, was auf uns zukam. Das war naiv und unbedarft. Später war ich erstaunt, wie schwer unser Leidensweg intern kommuniziert werden konnte. Auch da musste ich viele Federn lassen und dazu lernen. Arbeitslose Segler bildete ich zu Skipper und Instruktoren aus. Später machten sich genau diese selbständig und imitieren HOZ bis heute. Ich hätte mich besser absichern sollen - Personalentscheidungen waren nicht immer richtig. Phasenweise war ich auch zu optimistisch. Die Veränderungen im Markt waren zudem schwierig abzuschätzen. Ich habe auch hier falsche Entscheidungen getroffen. Es war auch nicht richtig, sich nie zu wehren gegen Verleumdungen und Diebstähle. Ich könnte die Liste meiner Fehler noch weiterführen - es waren ja 25 lange Jahre.

Frage 8 - Worauf sind Sie stolz?

Wir haben durchgehalten. Gekämpft. Und mit dem Verein Schweizerische Seefahrtschule auch die Grundlage für die HOZ Zukunft gelegt. Der Verein SSS ist Banken unabhängig. Der nautische Verein SSS ist zu 100% eigenfinanziert. Ein gutes Gefühl. Wir sind nicht mehr von Dritten erpressbar. Wenn ich heute in den Zeitungen lese, wie andere KMU's zu kämpfen haben, weiss ich, wie diese Unternehmer leiden.

 

Dankbar bin ich auch allen Untersuchungsrichter, die sich die Zeit genommen haben, meinen ungewöhnlichen Weg im Detail nachzuvollziehen. Sie alle kamen zum Schluss: Das alles ist kompliziert und sehr komplex, aber Winterhalter war korrekt. Es gibt jetzt auch Unternehmer, die suchen meinen Rat für ihre Situation. Das afk-Atelier für Kommunikation, unser Think Tank, unsere Beratungs- und Marketingfirma öffnet sich für ihre Anliegen ab März 2017. Ich teile meine Erfahrungen und mein KnowHow gerne.

 

Wenn ich nicht mehr da bin, ist da ein Vorstand und Vereinsmitglieder, die weitermachen können. Ich bin stolz darauf, dass wir von den 20000 Gästen nur wenige böse gemacht haben. Ich bin stolz darauf, dass man HOZ vertraut. Und ich bin stolz auf die rund 50 Mitarbeiter, die mit mir diesen schwierigen Weg gegangen sind. Ich bin stolz darauf, immer auf Anstand und Respekt geachtet zu haben. Nie unfair zurück geschlagen zu haben. Ich bin vor allem aber stolz auf meine Frau und meine Kinder, die keine einfache Zeit hatten.

Frage 9 - Wie geht es Ihnen gesundheitlich?

Ich bin aufgrund meiner Herzerkrankung 50% invalid. Die restlichen 50 % arbeite ich ehrenamtlich, mal etwas mehr, oft auch etwas weniger. Soviel halt, wie möglich ist. Der Verein schätzt meine Erfahrung. Die Mitarbeiter schätzen meine Ehrlichkeit und hie und da habe ich auch einen HOZ Kunden am Telefon. Das Feedback tut mir gut.

 

Ich bin glücklich und zufrieden mit dem, was heute noch möglich ist.

Frage 10 - Ist die Schweizerische Seefahrtschule das Happy End der unglaublichen HOZ Geschichte?

Ich bin davon überzeugt. Es gibt keine kreditgebenden Banken mehr. Über 150 HOZ Gäste sind HOZ Member der Seefahrtschule. Der Vorstand wird gerade neu besetzt. Die treuen und loyalen HOZ Mitarbeiter sind mit dabei. Die Piraten sind bekannt und die HOZ Gäste werden sie erkennen. Ich weiss, dass Schweizer Kunden Ränkespiele durchschauen. Sie haben und werden unseren Einsatz belohnen. Wir werden mit dem Gewinn weiter die allerletzten Altlasten bereinigen, anstatt in unsere eigenen Taschen zu wirtschaften. Darum auch der Zweck des Vereins. Schweizerische Seefahrtschule, nautischer Verein zur Förderung der christlichen Seefahrt. Das war und ist meine Überzeugung: Ehrlichkeit setzt sich durch. Üble Nachrede, Verleumdung und Neid wird entlarvt.

 

HOZ ist das Label, das Wirtschaftsgeschichte einmal ein klein wenig anders schrieb: Die Aktionäre verloren alles. Der Kunde, die Mitarbeiter und die Lieferanten wurden und werden noch heute geschützt. Aus den Gewinnen wird die Vergangenheit bereinigt, Seemänner in Not werden geschützt. Meine ehrenamtliche Arbeit trägt dazu bei.

 

Ehrlich: Ich entschuldige mich bei allen, die unter diesem Kampf gelitten haben. Besonders ging es den Aktionären schlecht. Als Ehrenpräsident des Vereins achte ich jedoch weiter darauf, dass der Zweck der Seefahrtschule erfüllt wird.

 

Lassen Sie mich zum Schluss meine persönliche Wahrnehmung zusammenfassen: Mit diesen Zeilen enden meine einmaligen Zeilen zur Vergangenheit. Sie haben hoffentlich Verständnis, dass ich keine weiteren Kommentare zu all den Verletzungen durch ehemalige Mitarbeiter, heutige Mitbewerber und zukünftige Neider machen werde. Das alles ist mit negativen Energien verbunden. Da wir Banken unabhängig sind, ist auch dieses Thema erledigt. Die Erfahrung zeigt, dass ehrliches Bestreben, das Kämpfen um Fairness und die Lebensfreude mit viel Innovation und Know-How von HOZ Freunden respektiert wird.

 

Diese einmalige und vom Bundesamt für Kommunikation ausgezeichnete Webseite bezeugt diese guten Energien, die mich motivieren. Die Schweizerische Seefahrtschule, der nautische Verein mit Tiefgang, spiegelt meine Hoffnung und mein Glaube an den Sinn meiner unternehmerischen Tätigkeit wieder.

 

Ich hoffe, Sie können für Ihr Leben von meinen Erfahrungen profitieren.

 

WELCOME ON BOARD

 

Mast und Schotbruch

Christoph Felix Alexander Winterhalter

Gründer und Präsident | HOZ GROUP